. . . ist es ein langer Weg. Meine ersten Ziele habe ich erreicht. Begleiten Sie mich bei meinen kommenden Abenteuern und tauchen Sie mit mir ein in die faszinierende Welt des Offshore-Segelns.
Mein ultimatives Ziel ist es, einmal die Welt auf dem Segelschiff zu umrunden und dem Kap Hoorn zuzuwinken. Die Vendée Globe ist auf dem Papier simpel: Start und Ziel in Les Sables d’Olonne, in 60-Fuss-, also gut 18 m langen Segelschiffen, einmal um die Welt. Nonstop. Kap der Guten Hoffnung, Kap Leeuwin und Kap Hoorn backbord lassen. Ohne externe Hilfe.
Bisher haben weniger Menschen dieses Rennen beendet als den Weltraum besucht. Man fährt durch das berüchtigte Südpolarmeer, ist garstigen Bedingungen ausgesetzt. Schiff und Skipper werden aufs Äusserste belastet. Die dreimonatige Isolation, der Schlafentzug, das Wetter, die Wellen, der Wind bringen die Skipper an die Grenzen. Physisch und psychisch. Genau das fasziniert mich an dieser Herausforderung. Ich will seglerisch und technisch herausgefordert sein, ich will eine physische Höchstleistung erbringen und ich will mit meinen Grenzen konfrontiert werden. Es sind genau diese Momente, in denen ich mich wirklich kennenlerne und entwickle. Ob ich je am Vendée Globe dabei sein kann, weiss ich nicht. Die Chance ist klein, doch diese will ich nutzen.
Die Schiffe sind von einer Grösse und einer technischen Komplexität, dass eine erfolgreiche Geschichte einzig mit einer funktionierenden Crew geschrieben werden kann. Mein Ansatz ist deshalb, zu einem wirklichen Team zusammenzuwachsen. Einem Team, das getrieben ist von der Passion, den Globus nonstop auf einem Segelboot möglichst schnell zu umrunden. Einem Team, das sich uneingeschränkt vertraut und auf die Kompetenzen des andern baut. Und welches eine Energie entwickelt, die neue, gar ungeahnte Möglichkeiten schafft.
Die Vendée Globe folgte auf die Golden Globe, die 1968 die erste Weltumsegelung dieser Art um die drei Kaps (der Guten Hoffnung, Leeuwin und Hoorn) initiiert hatte. Nur einer der neun Pioniere, die 1968 aufgebrochen waren, schaffte es, nach Falmouth, dem wichtigsten Hafen an der britischen Südküste, zurückzukehren. Am 6. April 1969, nach 313 Tagen auf See, erreichte der britische Segler Robin Knox-Johnston schliesslich sein Ziel.
Zwanzig Jahre später, nachdem er zweimal die BOC-Challenge (Solo-Weltumsegelung mit Zwischenstopps) gewonnen hatte, brachte der Segler Philippe Jeantot die Idee eines neuen Rennens um die Welt ein - aber... nonstop! Das Rennen Vendée Globe war geboren. Am 26. November 1989 gingen 13 Segler an den Start der ersten Ausgabe, die über drei Monate dauerte. Nur sieben kehrten nach Les Sables d'Olonne zurück. Die Vendée Globe findet alle vier Jahre statt.
Das nächste Rennen und somit die 10. Ausgabe startet mit 40 Teilnehmern am 10. November 2024. Die Teilnehmer werden auf ihrem Abenteuer über 24'000 Seemeilen (entsprechen rund 44'500 km) um die Welt segeln, ohne fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen oder Land zu betreten. Die technischen Hilfsmittel bieten den Zuschauern die Möglichkeit, selbst an den abgelegensten Orten dieser Welt live mit an Bord zu sein. Etwa in Echtzeit mitzuerleben, wie sich der Lieblings-Skipper den Herausforderungen auf offener See stellt oder sich auf der emotionalen Achterbahn bewährt.